Erste Hilfe ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine moralische Verantwortung für jeden Arbeitgeber. Die Ausbildung von Ersthelfern im Betrieb kann Leben retten, Verletzungen vermeiden und die Gesundheit der Mitarbeiter fördern. Doch wie organisiert man eine Ersthelferschulung, die den Anforderungen der Berufsgenossenschaften entspricht und gleichzeitig den Bedürfnissen des Unternehmens gerecht wird? Eine Möglichkeit ist die Inhouse-Ersthelferschulung, bei der ein qualifizierter Ausbilder in die Räumlichkeiten des Betriebs kommt und die Mitarbeiter vor Ort schult. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Vorteile eine Inhouse-Ersthelferschulung für Ihr Unternehmen hat und wie Sie diese optimal planen und durchführen können.
Was ist eine Inhouse-Ersthelferschulung?
Eine Inhouse Ersthelferschulung ist eine Erste-Hilfe-Ausbildung, die direkt im Betrieb stattfindet. Dabei kommt ein externer Ausbilder, der von einem anerkannten Erste-Hilfe-Anbieter wie den Johannitern oder den Maltesern beauftragt wird, in die Räumlichkeiten des Unternehmens und führt dort die Schulung durch. Die Teilnehmer sind ausschließlich Mitarbeiter des Betriebs, die als Ersthelfer ausgebildet oder fortgebildet werden sollen. Die Inhouse-Ersthelferschulung umfasst in der Regel neun Unterrichtsstunden à 45 Minuten und vermittelt die wichtigsten Maßnahmen der Ersten Hilfe bei Notfällen und Unfällen am Arbeitsplatz. Die Schulung schließt mit einer Teilnahmebescheinigung ab, die für zwei Jahre gültig ist.
Welche Vorteile hat eine Inhouse-Ersthelferschulung?
Eine Inhouse-Ersthelferschulung bietet mehrere Vorteile für Ihr Unternehmen:
– Sie sparen Zeit und Kosten: Indem Sie die Ersthelferschulung in Ihren eigenen Räumlichkeiten durchführen lassen, sparen Sie sich die Anfahrtswege und Reisekosten für Ihre Mitarbeiter. Außerdem können Sie den Termin flexibel nach Ihrem Bedarf festlegen und so Ausfallzeiten minimieren.
– Sie erhöhen die Motivation und das Engagement Ihrer Mitarbeiter: Eine Inhouse-Ersthelferschulung zeigt Ihren Mitarbeitern, dass Sie sich um ihre Gesundheit und Sicherheit kümmern. Zudem fördert die Schulung das Teamwork und das Vertrauen unter den Kollegen, da sie gemeinsam lernen und üben können.
– Sie verbessern die Qualität und die Effektivität der Schulung: Eine Inhouse-Ersthelferschulung ermöglicht es dem Ausbilder, auf die spezifischen Risiken und Gegebenheiten Ihres Betriebs einzugehen und die Schulungsinhalte entsprechend anzupassen. So können Ihre Mitarbeiter realitätsnahe Situationen simulieren und sich besser auf den Ernstfall vorbereiten.
Wie planen und organisieren Sie eine Inhouse-Ersthelferschulung?
Um eine erfolgreiche Inhouse-Ersthelferschulung zu planen und zu organisieren, sollten Sie folgende Schritte beachten:
– Bestimmen Sie den Bedarf an Ersthelfern in Ihrem Betrieb: Die Anzahl der Ersthelfer richtet sich nach der Größe und der Art Ihres Betriebs. Laut Gesetz müssen mindestens fünf Prozent der Mitarbeiter in Verwaltungs- und Handelsbetrieben und mindestens zehn Prozent der Mitarbeiter in sonstigen Betrieben als Ersthelfer ausgebildet sein. Außerdem müssen Sie darauf achten, dass immer genügend Ersthelfer anwesend sind, auch bei Schichtarbeit oder Urlaub.
– Wählen Sie einen geeigneten Erste-Hilfe-Anbieter aus: Um eine qualitativ hochwertige Ersthelferschulung zu gewährleisten, sollten Sie einen anerkannten Erste-Hilfe-Anbieter wie die Johanniter oder die Malteser beauftragen. Diese verfügen über erfahrene und geschulte Ausbilder, die nach den Vorgaben der Berufsgenossenschaften arbeiten. Außerdem übernehmen die Berufsgenossenschaften in der Regel die Kosten für die Ersthelferschulung, wenn Sie einen solchen Anbieter wählen.
– Vereinbaren Sie einen passenden Termin und einen geeigneten Ort: Um eine Inhouse-Ersthelferschulung zu buchen, müssen Sie sich mit dem Erste-Hilfe-Anbieter in Verbindung setzen und einen Termin vereinbaren. Dabei sollten Sie darauf achten, dass Sie mindestens 12 Teilnehmer haben, um die Schulung rentabel zu machen. Außerdem sollten Sie einen geeigneten Ort in Ihrem Betrieb auswählen, der genügend Platz, Licht und Belüftung bietet und frei von Störungen ist. Der Erste-Hilfe-Anbieter bringt das notwendige Material wie Puppen, Verbandsmaterial und Medien mit.
– Informieren und motivieren Sie Ihre Mitarbeiter: Um eine hohe Teilnahme und ein gutes Lernklima zu erreichen, sollten Sie Ihre Mitarbeiter rechtzeitig und ausführlich über die Inhouse-Ersthelferschulung informieren. Erklären Sie ihnen den Sinn und den Nutzen der Schulung, weisen Sie auf die gesetzliche Verpflichtung hin und betonen Sie die Wichtigkeit der Ersten Hilfe für die Gesundheit und Sicherheit aller. Außerdem können Sie Anreize schaffen, indem Sie zum Beispiel ein Zertifikat oder eine kleine Anerkennung vergeben.
Fazit
Eine Inhouse-Ersthelferschulung ist eine sinnvolle und vorteilhafte Möglichkeit, Ihre Mitarbeiter in Erster Hilfe auszubilden oder fortzubilden. Sie sparen Zeit und Kosten, erhöhen die Motivation und das Engagement Ihrer Mitarbeiter und verbessern die Qualität und die Effektivität der Schulung. Mit einer guten Planung und Organisation können Sie eine erfolgreiche Inhouse-Ersthelferschulung durchführen lassen und so die Gesundheit und Sicherheit in Ihrem Betrieb fördern.
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